ich gehe ..auf.. die Bank
Hi there, I have a question for German speakers.
Is it possible to say "Ich gehe AUF die Bank" or "Ich war gesten AUF der Bank" (meaning the financial institute), or is it rather seen as colloquial speech or even as a linguistic faux pas?
Ja, phil, Sie können ''Ich gehe auf die Bank'' oder ''Ich war gestern auf der Bank'' sagen. So würde auch ich mich ausdrücken, wenn ich von jemandem gefragt würde, wohin ich gehe.
In einem Text würde ich vielleicht eher ''Ich gehe zur Bank'' schreiben.
Es war mir sofort klar, daß das Geldinstitut gemeint war, der zusätzlichen Erläuterung hätte es nicht bedurft.
Danke sehr!
Kann man dann auch sagen: "Ich arbeite auf der Bank." stat "Ich arbeite in der Bank." ?
Ja. Meines Erachtens wäre der erste Satz sogar besser, er besagt, daß jemand in einem Geldinstitut angestellt ist, und nicht z. B. in einer Fabrik. (Auf einer Parkbank wird man wohl kaum arbeiten.) Der zweite Satz bezieht sich (meinem Sprachverständnis gemäß) eher darauf, daß jemand in einem Bankgebäude arbeitet. (Daß Bankangestellte außerhalb eines Gebäudes arbeiten ist eher ungewöhnlich.) Aber das sind Feinheiten, die im Alltag irrelevant sind.
Ein ähnlicher Fall liegt bei ''Ich gehe auf die Schule'' vs. ''Ich gehe in die Schule'' bzw. ''Ich gehe auf mein Zimmer'' vs. ''Ich gehe in mein Zimmer'' vor.
Anmerkung: statt
Weitere Anmerkung:
Sehr viele Leute benutzen die Auslassungspunkte ''...'' (drei Punkte!)sehr ''inkonsistent'', obwohl es doch sehr einfach und logisch ist.
Wenn eigenständige Wörter oder ein Satzteil ausgelassen wird muß zwischen dem letzten geschriebenen Wort und den Auslassungspunkten ein Leerzeichen sein. Dieses Leerzeichen wäre auch da, wenn der Satz vollständig aufgeschrieben worden wäre.
Wenn zwischen dem Wort und den Auslassungspunkten kein Leerzeichen steht, dann bedeutet das, daß das Wort normalerweise weitergeführt werden würde: auf... könnte z. B. aufgehen, aufmachen oder aufziehen meinen.
Auslassungspunkte vor einem Teilwort (wie in der Überschrift dieses Threads) habe ich noch nie gesehen.
Natürlich haben Sie keine Auslassungspunkte gemeint, besser wären Anführungsstriche "Gänsefüßchen" gewesen.
Nochmals vielen Dank für die Informationen :-)
Ich bin Deutscher und würde niemals "Ich gehe auf die Bank" sagen. Höchstens in der Bedeutung von "Ich stelle mich auf die Bank". Damit ist dann aber natürlich nicht das Geldinstitut gemeint.
Außerdem klingt es für mich überhaupt nicht umgangssprachlich, sondern eher altmodisch.
Ich würd's so sagen (sowohl beim Sprechen, als auch in einem Text):
Ich gehe zur Bank.
Ich war gestern bei der Bank.
Ich arbeite bei einer Bank. (die Firma ist gemeint)
Ich arbeite in einer Bank. (das Gebäude ist gemeint)
Ich gehe auf/in mein Zimmer. (bedeutet dasselbe)
Ich gehe zur Schule. (...seit ich sechs Jahre alt bin/...weil Bildung wichtig ist/...weil ich noch schulpflichtig bin)
Ich gehe auf die Realschule/auf die Hauptschule/aufs Gymnasium. (trotz des bestimmten Artikels ist keine bestimmte Schule gemeint)
Ich gehe auf eine gute Schule.
Ich gehe auf die XY-Schule. (eine bestimmte Schule ist gemeint)
"Ich gehe auf die Schule" ist _kein_ Deutsch.
@feati
Ich würde nicht so vorschnell urteilen. Es mag zwischen Deinem und meinem Sprachgebrauch dialektale Unterschiede geben. An ''Ich gehe auf die Bank'' ist überhaupt nichts auszusetzen, ebenso an ''Ich gehe auf die Schule'', z. B. in ''Ich gehe auf die Johann von Goethe-Schule.''
Ihr Beispiel ''Ich war gestern bei der Bank'' klingt sehr seltsam, egal, ob nun die Parkbank oder das Geldinstitut gemeint ist.
Also, ich komme aus dem Südwesten Deutschlands und dort sagt man eigentlich auch eher "Ich gehe auf die Bank". Die deutsche Hochsprache ist besonders im Süden sehr dialektal gefärbt.
Ich stimme Guest zu, dass man in einem geschriebenen Text besser "Ich gehe zur Bank" verwenden sollte, da die andere Version etwas umgangssprachlich klingt, meiner Meinung nach aber grammatikalisch korrekt ist. Jedenfalls sehe ich darin kein Fauxpas.
Das war mir nicht bewusst, dass man in Süddeutschland "auf die Bank" sagt, genauso wenig wie die Tatsache, dass für Süddeutsche "bei der Bank" seltsam klingt. Hier im Rheinland ist es nämlich genau andersrum.
Ich kann dem Threadstarter also nur ans Herz legen, in Nordrhein-Westfalen "bei" statt "auf" zu benutzen.
Und noch mal zur Schule: Ich meinte, dass Sätze wie "Ich gehe auf die Schule, weil ich schulpflichtig bin." (wenn also von keiner bestimmten Schule die Rede ist) kein Deutsch sind. Wobei ich mir da jetzt auch nicht mehr ganz sicher bin...
<<Das war mir nicht bewusst, dass man in Süddeutschland "auf die Bank" sagt>>
Ja, und das klingt dann folgendermaßen:
"Ich geh mo grad uff die Bank/ Poschd/ uffs Amt" ;-)
@Karin
Ich komme aus Südhessen!
@feati
Ein Sechsjähriger könnte sehr wohl sagen: "Ich gehe auf die Schule" oder besser "Ich gehe jetzt auf die Schule". Noch besser wäre natürlich "Ich gehe jetzt in die Schule" oder "Ich gehe jetzt zur Schule".
Die Version mit "auf" legt nahe, daß das Kind nun schulpflichtig geworden ist (typisch deutsch, immer nur Pflicht!), während die anderen Versionen auch so interpretiert werden können, daß das Kind sich auf den Weg zur Schule macht, unabhängig davon, ob es nun schon schulpfichtig ist oder nicht.
Ich habe mich oben auch deshalb etwas vorsichtig geäußert, weil mir folgende Beispiele durch den Kopf gingen:
"Ich bin in meinem Zimmer" vs. "Ich bin auf meinem Zimmer"
"Gehen wir in mein Zimmer" vs. "Gehen wir auf mein Zimmer"
Ich würde beides als korrekt ansehen.
Auf keinen Fall ist ihre kategorische Aussage gerechtfertigt, wonach besagter Satz "kein Deutsch" wäre. Es geht hier nicht um formale Sprachen, wo ein gemäß einer vorgegebenen Grammatik nicht "wohlgeformter" Satz kein Satz der jeweiligen Sprache ist.
Irgendwo (höchstwahrscheinlich hier in Antimoon) gab es mal eine Diskussion darüber, ob es im Englischen nun "at school" oder "in school" heißt.
Korrektur: Auf keinen Fall ist Ihre kategorische Aussage gerechtfertigt, ...