Deutsche Bahn to ditch Anglicisms

PARISIEN   Sun Feb 21, 2010 4:35 pm GMT
Deutsche Bahn will Anglizismen abschaffen

Schluss mit "Call a Bike" und "Kiss and Ride": Bahn-Chef Rüdiger Grube hat angekündigt, künftig weniger englischsprachige Ausdrücke bei Angeboten der Deutschen Bahn zu verwenden. Lang etablierte Begriffe wie "Intercity" bleiben jedoch erhalten.

Berlin - Die Deutsche Bahn will künftig weniger englische Ausdrücke verwenden. Das hat Bahn-Chef Rüdiger Grube in einem Brief an den CSU-Bundestagsabgeordneten Ernst Hinsken versichert. Dieser hatte sich über die Verwendung des Begriffs "Kiss & Ride" für eine von ihm angeregte Kurzzeitparkzone am Bahnhof der niederbayerischen Stadt Straubing beschwert.

Grube zeigte Verständnis für den Einwand: Das Unternehmen habe den Handlungsbedarf erkannt und empfehle inzwischen ausdrücklich den Verzicht auf Anglizismen, heißt es in seinem Schreiben von Mitte Januar, das der Nachrichtenagentur DAPD vorliegt. So würden Handzettel oder Broschüren nicht mehr als "Flyer" bezeichnet, Schalter nicht mehr als "Counter" und herausragende Leistungsaspekte nicht mehr als "Highlights". Aus "Hotlines" seien "Service-Nummern" geworden.

Ausgenommen sind nach Angaben des Bahnchefs lediglich etablierte Markenbezeichnungen wie "BahnCard" oder "Intercity". Der Service "Call a Bike" werde künftig als "das Mietrad-Angebot der Deutschen Bahn" bezeichnet, heißt es in dem Brief. Und auch die "Kiss & Ride"-Zone am Straubinger Bahnhof sei mit der deutschen Bezeichnung "Kurzzeitparken" hinreichend beschrieben.

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,678248,00.html
James   Sun Feb 21, 2010 5:49 pm GMT
Das ist gut!
Baldewin   Sun Feb 21, 2010 6:26 pm GMT
Jetz warten wir noch auf den anderen germanischen Sprachen, aber auch Italienisch ist schlimm dran heutzutage.
John   Sun Feb 21, 2010 6:29 pm GMT
Deutschland braucht kein Englisch. Deutschland is super!
Mensch   Sun Feb 21, 2010 6:45 pm GMT
Genau! Back to the roots. Ups...
--   Mon Feb 22, 2010 3:26 pm GMT
Seid mal ehrlich, ist ''Service-Nummer'' wirklich besser als ''Hotline'', von noch schlimmeren und schwerfälligeren deutschen Bezeichnungen ganz zu schweigen?

Wir leben in einer sehr stark -- und immer stärker -- vom Englischen geprägten Welt, und die Bahn wird nicht nur von Deutschen benutzt. Daher ist es ziemlich rückständig, auf Anglizismen verzichten zu wollen.
Außerdem kann heute jeder gut genug Englisch, um zu wissen, was gemeint ist. Jeder verwendet heute ganz selbstverständlich Computer, Internet und Handy, und da stört sich auch keiner an englischen Begriffen. Kaum jemand macht sich die Mühe, alle englischen Begriffe aus diesen Gebieten einzudeutschen. Und wo es doch gemacht wird, sind die Ergebnisse schwerfällig oder lächerlich bis unverständlich, siehe z. B. das Hilfesystem bei Windows.

Internationale Begriffe sollten Verwendung finden, sie durch deutsche zu ersetzen ist engstirnig. Natürlich sollte man da nicht übertreiben, wie mit ''Kiss and ride'', was wirklich bescheuert ist und an ganz was anderes denken läßt. Wer weiß, was die Bahn noch so alles anbietet?

Was ist mit dem lang etablierten Begriff ''Schaffner''? Wird der wieder eingeführt? Besser als der umständliche ''Kundenbetreuer'' ist der allemal, und vor allem kann er auf eine lange Tradition zurückblicken. Warum ihn nicht beibehalten, selbst wenn sich das Berufsbild etwas gewandelt haben sollte? (Allerdings glaube ich nicht, daß es sich wesentlich gewandelt hat.)

Irgendwie scheint mir der Kampf gegen Anglizismen ein Scheingefecht zu sein, das von den wirklichen Problemen ablenkt: der systematischen Zerstörung des Deutschen durch die Rechtschreibreform.

Besser wäre es, würde man die Rechtschreibreform abschaffen, und das nicht nur bei der Deutschen Bahn!